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Ist eine vegetarische/vegane Ernährung für meinen Vierbeiner gesund?

Zwischen 5 und 10 % der deutschen Bevölkerung ernährt sich entweder vegetarisch oder vegan, und zwar aus verschiedenen gesundheitlichen, ideologischen oder religiösen Gründen. Es ist verständlich, dass sich einige Vegetarier und Veganer bei der Fütterung ihrer Haustiere mit tierischen Produkten unwohl fühlen, da dies ihren persönlichen Überzeugungen widerspricht. Es ist jedoch wichtig, sich der Risiken bewusst zu sein, die diese Ernährungsweisen für Katzen und Hunde mit sich bringen, und zu wissen, dass sie möglicherweise nicht den Ernährungsbedürfnissen deines Vierbeiners entsprechen.


Welche Risiken bergen die vegetarische und vegane Ernährung von Katzen und Hunden?



Haustiere verarbeiten Nährstoffe nicht auf die gleiche Weise wie Menschen. Während Menschen in der Lage sind, alle für ein gesundes Leben erforderlichen Nährstoffe aus pflanzlichen Quellen zu beziehen, können unsere Haustiere dies nicht.


Taurin zum Beispiel, ist eine Aminosäure, die für unsere Gesundheit und die Herzfunktion unerlässlich ist. Menschen nehmen Taurin einerseits direkt aus den Eiweißquellen, die wir essen, auf und können es außerdem selbst aus anderen Aminosäuren herstellen. Katzen hingegen können Taurin nicht selbst produzieren, sie können es nur über die Nahrung beziehen. Die besten Taurinquellen sind tierische Proteine, darunter Fisch, Fleisch und Eier. Andere, nicht-tierische Quellen können geringe Mengen an Taurin enthalten, liefern aber im Allgemeinen nicht ausreichend Taurin um den Bedarf der Katze zu decken.


Dies kann langfristig einen Taurinmangel bei unseren Haustieren und zu einer ernsthaften Erkrankung führen, die als dilatative Kardiomyopathie bekannt ist (eine Erkrankung bei der das Herz größer wird, stark ausgeweitet ist somit nicht mehr so effektiv pumpen und die eigentliche Leistung tätigen kann), welche letztendlich sogar tödlich sein kann. Ein Mangel an Taurin kann außerdem zu Wachstums-, Seh- und Fortpflanzungsproblemen führen.


Ein weiteres Beispiel ist Vitamin D. Während Menschen Vitamin D in der Haut während sie der Sonne ausgesetzt sind bilden, können Katzen und Hunde dies nicht. Sie müssen Vitamin D über die Nahrung aufnehmen und profitieren am meisten von Vitamin D3, das in höherer Menge in tierischen Quellen enthalten ist.


Vitamin D trägt zur Regulierung des Kalziumspiegels im Körper bei. Ein Mangel kann zu geringerer Stabilität der Knochen, eingeschränkter Muskeltätigkeit, Herzerkrankungen und einer Reihe anderer schwerwiegender Erkrankungen führen.


Neben Taurin- und Vitamin-D-Mangel sind folgende weitere mögliche Risiken einer vegetarischen oder veganen Ernährung zu nennen:

  • Unzureichende Gesamteiweißzufuhr

  • Ungleichgewicht bestimmter Aminosäuren oder essenzieller Fettsäuren

  • Mangel an Vitaminen und Mineralien, die idealerweise aus Fleisch oder anderen tierischen Produkten einfach aufgenommen werden können

Ein Mangel an essenziellen Nährstoffen kann im Laufe der Zeit zu verschiedenen möglichen Gesundheitseinschränkungen führen und die Lebensqualität deines Tieres beeinträchtigen.


Kurz: Während der Mensch weitestgehend und kontrolliert alle für ein gesundes Leben erforderlichen Nährstoffe aus pflanzlichen Quellen beziehen kann, ist dies bei unseren Haustieren nicht so einfach umsetzbar.


Geht es Hunde vegetarisch oder vegan zu ernähren?

Unter Berücksichtigung aller oben genannten Informationen ist es zwar möglich Hunde vegetarisch oder vegan zu ernähren, doch muss dies sorgfältig geplant und durchgeführt werden. Es erfordert sehr hohe Sorgfalt um sicherzustellen, dass dein Hund alle Nährstoffe erhält, die er benötigt und aus rein pflanzlichen Quellen beziehen kann. Daher musst du als Besitzer bei der Auswahl eines des Hundefutters besonders sorgfältig sein.


Wenn du deinen Hund vegetarisch oder vegan ernähren möchtest, empfehlen wir dir dringend vorab einen Tierarzt zu konsultieren, der dir bei der Zusammenstellung einer für dein Tier geeigneten Ernährung hilft, so dass diese alle notwendigen Nährstoffe enthält. Es ist naheliegend, dass dein Tier zusätzlich zu einem selbst zubereiteten veganen/vegetarischen Futter beispielsweise Nahrungsergänzungsmittel benötigt. Der Spezialist, wie Ernährungsberater und Tierärzte können dir dabei helfen, genaue Zutatenlisten und Informationen zur Dosierung von Nahrungsergänzungsmitteln zu erstellen, um deinem Tier ein gesunde Ernährung zu ermöglichen.


Es sei auch darauf hingewiesen, dass eine vegetarische oder vegane Lebensweise für manche Hunde, insbesondere für solche mit bestimmten Grunderkrankungen, ungeeignet sein kann. Auch Welpen sollten nicht vegetarisch oder vegan ernährt werden, da tierische Eiweißquellen die beste Nährstoffmischung für ihr Wachstum, welches gerade im ersten Lebensjahr besonders intensiv ist, bieten.


Sprich daher immer mit deinem Tierarzt, bevor du deinen Hund vegetarisch oder vegan ernährst. Berücksichtige zudem, dass dein Hund möglicherweise häufigere Allgemein-Untersuchungen und Blutuntersuchungen (mindestens zweimal pro Jahr) benötigt, um seine allgemeine Gesundheit und seine Versorgung mit allen notwendigen Nährstoffen im Auge zu behalten.


Geht es Katzen vegetarisch oder vegan zu ernähren?


Katzen können nicht vegetarisch oder vegan ernährt werden. Sie sind Fleischfresser, was bedeutet, dass sie die Nährstoffe, die sie benötigen (wie Taurin), nicht aus Pflanzen beziehen können und daher Fleisch oder Fisch fressen müssen.


Wir empfehlen eingehend, tierische Produkte nicht aus der Ernährung deiner Katze zu streichen. Die beste Ernährung für deine Katze ist eine, die tierische Produkte enthält, idealerweise mehr Eiweiß als Fett (empfohlen ist ein Eiweißanteil von mindestens 45% und einen Kohlenhydratanteil von weniger als 10%). Selbstgekochte Diäten sollen sehr sorgfältig ausgewählt und in Absprache mit deinem Tierarzt geplant werden.


Ein Hinweis zu Diäten auf vegetarischer Basis, die auf Grund anderer Erkrankungen verschrieben werden


In sehr seltenen Fällen kann es vorkommen, dass Haustiere aufgrund von Allergien oder anderen gesundheitlichen Problemen eine Diät aus fleischlosen Proteinquellen (z. B. Eier oder Soja) von deinem Tierarzt verschrieben bekommen.


Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass diese Art von Diät nicht unbedingt für gesunde Hunde geeignet ist. Diese Art der Diät wird nur von Tierärzten verschrieben, um einem bestimmtes anderen Gesundheitsproblem entgegen zu kommen. Dies wird immer unter strenger und kontinuierlicher Überwachung des Gesundheitszustands des Tieres und oft in Verbindung mit Medikamenten und/oder Nahrungsergänzungsmitteln durchgeführt, um sicherzustellen, dass das Tier weiterhin alle benötigten Nährstoffe erhält. Es kann sehr riskant sein, solches Futter an ein Haustier zu verfüttern, das es aus medizinischer Sicht nicht benötigt - daher raten wir dringend davon ab.


Sprich mit deinem Tierarzt für weitere Beratung


Wenn du darüber nachdenkst deinen Hund vegetarisch oder vegan zu ernähren, empfehlen wir dir vorab einen Termin mit deinem Tierarzt zu vereinbaren. Lass dich genau beraten , wie du die Ernährungsbedürfnisse deines Tieres am besten erfüllen kannst.


Bei Filu werden wir Ernährungsberatungen anbieten, in denen wir alle Fragen zur Ernährung deines Haustieres beantworten und gemeinsam mit dir eine Ernährung finden können, die für dich und dein Haustier geeignet ist.

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